Pflege der Leichtmetallräder
Um die Oberfläche der Leichtmetallräder über lange Zeit unversehrt zu erhalten,
ist regelmäßige Pflege erforderlich.
Alle Leichtmetallräder haben auf der Radaußenseite einen Oberflächenschutz, so
daß nicht das Leichtmetall der Räder, sondern die aufgetragenen Oxyd- oder
Lackschichten zu reinigen sind.
Besonders die feinen, erhitzten Partikel aus dem Abrieb von Bremsbelägen und
Bremsscheiben werden auf das Rad geschleudert und verursachen eine stark
haftende, rauhe Ablagerung. Dadurch kann andere Verschmutzung besser haften.
Diese Schmutzschicht enthält neben Feuchtigkeit auch Salze und Säuren und wirkt,
wenn sie nicht rechtzeitig entfernt wird, stark korrosionsfördernd.
Verschmutzungen, die nicht vollständig entfernt werden, führen später zu Schäden
am Rädermaterial, die nicht mehr zu beheben sind.
Die Räder sollten möglichst alle zwei Wochen, bei starker Verschmutzung auch
haufiger, mit klarem Wasser oder mit der zur Wagenwäsche verwendeten Seifenlauge
abgewaschen werden.
Wenn zusätzlich ein spezielles Reinigungsmittel verwendet wird, z. B. bei
Streusalzeinfluß oder bei starker Bremsstaubablagerung, so ist folgendes zu
beachten.
Das Reinigungsmittel muß als säurefrei gekennzeichnet sein und der pH-Wert (siehe
Erläuterung) darf maximal 10 betragen. Im Zweifelsfall ist es ratsam, beim
Hersteller des Reinigungsmittels den pH-Wert zu erfragen.
Darüber hinaus ist noch zu empfehlen, die Räder - soweit es deren Auslegung
zuläßt - alle drei Monate nach dem Reinigen mit einem säurefreien Fett
(Vaseline) einzufetten. Das Fett sollte dabei mit einem weichen Tuch kraftig
eingerieben werden.
Die Behandlung der Leichtmetallräder mit Hochdruckreinigungsgeräten ist nicht
ausreichend. Da die Bremsstaubpartikel stark haften, ist eine Nachreinigung
mittels Schwamm erforderlich.
Außerdem kann die hohe Wasser- bzw. Dampftemperatur zusammen mit den meist
verwendeten stark alkalischen Reinigungsmitteln u. U. zu Schäden an der
Oberfläche der Räder führen.
Putzmittel mit oxydlösender Wirkung, wie sie für andere Metalle üblich sind,
sowie mechanisch wirkende Geräte und Mittel, beschädigen die Oxyd- bzw.
Lackschicht und dürfen deshalb nicht verwendet werden.
Wir bitten auf diese Umstände bei Kundengesprächen hinzuweisen.
Erläuterung zum pH-Wert
Der pH-Wert ist ein Maß für die Wasserstoff-lonen-Konzentration in einer
Flüssigkeit. Er gibt an, ob die Flüssigkeit sauer (Säure) oder alkalisch (Lauge)
reagiert.
Bei einem pH-Wert 7 reagiert die Flüssigkeit neutral (z. B. chemisch reines
Wasser), ist also weder eine Säure oder eine Lauge.
Säuren besitzen einen pH-Wert unter 7, wobei die Stärke der Säure mit kleinerem
pH-Wert zunimmt.
Laugen liegen zwischen pH = 7 und pH = 14 - die Stärke der Lauge nimmt mit
höherem pH-Wert also zu.
Beispielsweise besitzt ein mit Kohlensäure versetztes Mineralwasser einen
pH-Wert von 6-6,5, reagiert also schwach sauer. Die Batteriesäure weist dagegen
einen pH-Wert von 1 auf.
Der pH-Wert einer normalen Seifenlauge liegt bei 8-9, der eines
Geschirreinigungsmittels für Spülmaschinen bei ca. 12,5 und wäre also ebenfalls
nicht geeignet für die Felgen-Reinigung.
Inhalt aus Porsche Report von 1981